Projekt Tiefenschärfe Bodensee

In den Fußstapfen Graf Zeppelins
Ferdinand Graf von Zeppelin war der erste, der den Bodensee 1893 vermessen hat. Eine weitere Vermessung fand zwischen 1986 und 1990 im Auftrag der Internationalen Gewässerschutzkommission für den Bodensee (IGKB) statt. Dabei nahmen die Forscher im Abstand von 200 Metern Echolotprofile auf, ergänzten diese mit Orthofotos aus der Flachwasserzone und errechneten auf Grundlage der Daten ein Geländemodell. Doch seit der letzten Vermessung gab es sowohl in der Vermessungs- als auch in der Computertechnik gravierende Fortschritte, die selbst die hundertjährige Entwicklung zwischen 1893 und 1990 in den Schatten stellen.
Faszinierende Technik
Ähnlich wie das hochauflösende digitale Fernsehen geben neue hydroakustische und lasergestützte Verfahren spektakulär genaue Einblicke in die Unterwassertopographie. Moderne Fächerecholote und Laserscanner ermöglichen in ihrer Kombination eine um das hundert- bis tausendfach höhere Datendichte. Computerleistung und Software von 2013 gestatten ganz neue Darstellungs- und Analysemöglichkeiten mit enormem Informationsgewinn. Ein Fächerecholot kam bei der Neuvermessung vor allem in den tieferen Wasserabschnitten an Bord des FS Kormoran zum Einsatz. Simultan wurden mehrere hundert vom Seeboden reflektierte Schallsignale vom Computer ausgewertet und zu einem hochauflösenden 3D-Modell zusammengesetzt. In den flacheren Zonen erfolgte die Datenerhebung vom Flugzeug aus durch „LIDAR“, eine dem Radar ähnliche Abstandsmessmethode, bei der ein grüner Laserstrahl den Gewässerboden flächendeckend abtastet. Mit diesen innovativen Verfahren lassen sich Unterwasserobjekte, die Flachwasserzone und die unmittelbaren Uferbereiche vermessen.
Forscher finden Schiffswrack im Obersee.
In über 200 Meter tiefe finden Forscher im Zusammenhang mit dem Projekt Tiefenschärfe, das Wrack des 1933 versenkten Salondampfers “Helvetia“. Das 60m lange und 10m breite Schiff wurde nach 45 Betriebsjahren 1932 ausgemustert und nach dem entfernen des Kessels und der Maschinenanlagen sowie Aufbauten am 27 Okt. 1933 im tiefen Schweb vor Romanshorn versenkt. Ein aufgrund des zu dieser Zeit niedrige Schrottpreises war ein versenken wirtschaftlicher wie das Abwracken.

Anbei ein paar Bilder
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Bildnachweis: Institut für Seenforschung

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